• Intel schießt gegen AMD: Ryzen 4000 ist gar nicht so gut

    In einer virtuellen Produktpräsentation behauptet Intel, dass Notebooks mit AMD-Ryzen-4000-Prozessoren im Akkubetrieb signifikant an Leistung einbüßen – und die aktuellen Intel-CPUs nicht so sehr.

    AMD ist aktuell der Star in der IT-Branche, was vor allem an den leistungsfähigen, aber auch preislich attraktiven Ryzen-Prozessoren und Radeon-GPUs liegt. Außerdem sind beide aktuellen Serien nicht nur konkurrenzfähig, sondern teilweise auch besser, wie unsere Tests von Ryzen 5000 und Radeon RX 6000 beweisen.

    Da fällt es umso mehr auf, dass Intel vermeintliche Nachteile von AMD-Hardware besonders herausstellt. Denn in einer virtuellen Präsentation, die erst kürzlich von Intel für Medien abgehalten wurde, wurde die Leistung von AMD-Ryzen-4000-Prozessoren (Codename Renoir) im Vergleich zu Intels elften Core-Generation (Codename Tiger Lake) für Notebooks miteinander verglichen. Vor allem wenn sich die mobilen Computer im Akkubetrieb befinden, sollen die AMD-Chips herbe an Leistung einbüßen, während die Intel-Pendants nur wenig Performance verlieren.

    Intel: „Leistung im Akkubetrieb zählt“

    Auf einer Folie sagt Intel: „Die Konkurrenz opfert erhebliche Leistung, um bei der Akkulaufzeit auf Augenhöhe mit Intel zu sein.“ Verdeutlicht wird das mithilfe eines Balkendiagramms, das die durchschnittliche Akkulaufzeit und Leistung von fünf AMD- und fünf Intel-basierten Notebooks miteinander vergleicht. Die Ergebnisse wurden mit dem MobileMark18 (MM18) erhoben, einem synthetischen Benchmark der mittels verschiedener Anwendungen Produktivitätsszenarien simuliert. Im Schnitt erreichen die Intel-Geräte höhere Ergebnisse in MM18 von über 1.200 Punkten, während AMD-Systeme nur knapp über 400 erreichen.

    AMD Ryzen 4000: Weniger Leistung im Akkubetrieb

    Im Applications-Benchmark (Office 365) von PCMark 10 wird der Unterschied im Akkubetrieb noch etwas konkreter. Getestet wurden wieder je fünf AMD- und Intel-Notebooks, und zwar im Netz- und Akkubetrieb. Hier stellt Intel besonders heraus, dass AMD-Systeme bis zu 38 Prozent weniger Leistung bieten, wenn das Notebook auf die interne Batterie zurückgreifen muss, während Intel-Modelle nur geringfügig lahmer werden.

    Dramatischer wird der Leistungsverlust im Benchmark WebXPRT, bei dem es sich um einen Browser-Benchmark handelt, der verschiedene HTML5- und JavaScript-basierte Szenarien durchtestet. Hier beläuft sich laut Intel auf stolze 48 Prozent im Akkubetrieb bei AMD-Notebooks. Harter Tobak, falls das so stimmen sollte. In einem reinen CPU-Test in Form des beliebten Cinebench R20 ließ sich dieses Verhalten jedoch nicht nachvollziehen.

    Geht der Kampf zwischen AMD und Intel in eine neue Runde?

    In der Zusammenfassung der Präsentation stellt Intel noch einmal heraus, dass Tiger Lake sowohl im Netzbetrieb, als auch bei der Nutzung abseits des Stromnetzes eine gute Leistung liefert und betont noch einmal den 48-prozentigen Leistungsverlust bei AMD Ryzen 4000. Deshalb empfiehlt Intel den Medien auch, die Leistung auch im ausgesteckten Zustand zu testen, um den Endkunden ein möglichst praxisnahes Ergebnis zu liefern.

    Natürlich sind Testergebnisse von Herstellern immer mit Vorsicht zu genießen. Doch selbst wenn Intels Behauptungen stimmen, ist das noch lange kein Todesurteil für AMDs Renoir-CPUs: Letztere sind ganz klar besser, wenn es um Inhaltserstellung wie Animationen oder Videobearbeitung geht, während Intels Tiger Lake in Single-Core-lastigen Anwendungen besser abschneidet. Es muss in diesem Fall also jeder für sich entscheiden, was er oder sie in Kauf nimmt: Eine deutlich bessere Multi-Core-Leistung mit AMD Ryzen im Netzbetrieb und eine etwas schlechtere Leistung unterwegs, oder bessere Leistung für Office-Anwendungen im Akkubetrieb mit Intel Tiger Lake – nur ohne den Vorteil, dass man im eingesteckten Zustand nicht von der Multi-Core-Leistung von Ryzen profitiert. 


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